Geschichte der Villa Simmler

Die Familie Simmler war ein Züricher Patriziergeschlecht. Sie hat der Schweiz mehrere berühmte Humanisten gestellt, wovon das Wappen und die Glasmalereien im ,,Gotischen Zimmer" zeugen.

Wie in der Schweiz üblich nahmen die Söhne mehrere Jahre Dienst im Ausland an. Johannes Simmler, Maler, Architekt und Festungsbauer ging ca. 1715 an den preußischen Hof und blieb später im Rheingau. Er hat das große Portrait gemalt, das im Treppenhaus hängt.

Sein Enkel Friedrich Simmler war auch Maler und hatte acht Kinder, die alle künstlerisch begabt waren. Die älteste Tochter war eine gesuchte Kinderbuchillustratorin.

Der älteste Sohn wurde Professor an der Kunstakademie in Berlin. Von ihm ist das Doppelportrait, welches ebenfalls im gotischen Zimmer hängt und seinen jüngsten Bruder Franz Simmler mit seiner 2. Frau Emma zeigt.

Franz studierte in München Malerei und Bildhauerei und trat dort in eine Werkstatt für kirchliche Kunst ein. 1878 kam er nach Offenburg und gründete sein eigenes Atelier. 1880 kaufte er das Gelände an der Franz- Volk-Straße. 1886 wurde die Villa Simmler gebaut, wo er mit seiner Frau Emma ein sehr gastfreundliches und soziales Leben führte.

Franz Simmler wurde Ehrenbürger der Stadt Offenburg. Zwei seiner Stiftungen sind ein Waisenhaus und der Franz- Simmler-Kindergarten. Die Villa wurde an seine Tochter Maria Doll vererbt und blieb - mittlerweile unter Denkmalschutz - bis heute in Familienbesitz.

Derzeitige Bezitzerin ist die Urenkelin Franz Simmlers, Elisabeth Strauß geb. Doll. Im Krieg wurden grosse Teile des Obergeschosses und das gesamte Dach zerstört. Das Untergeschoss blieb weitgehend erhalten. Bis zu meinem Einzug im Mai ´97 war die Villa lange unbewohnt. In den letzen neun Jahren befand sich dort ein Architekturbüro, durch welches das Dach orginalgetreu restauriert wurde.